Deutsche Umwelthilfe fordert Ende der Subventionierung von Plug-In-Hybriden
Laut aktuellsten Daten der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigen sich deutliche Diskrepanzen zwischen dem angegebenen und dem tatsächlichen Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen, insbesondere bei Plug-In-Hybriden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert daher eine strengere Marktüberwachung und das Ende steuerlicher Vergünstigungen für Dienstwagen, vor allem bei Plug-In-Hybriden. Die EEA-Zahlen enthüllen, dass der Mehrverbrauch bei Benzin- und Diesel-Fahrzeugen im zweistelligen Prozentbereich liegt, bei Plug-In-Hybriden jedoch je nach Hersteller über 400 Prozent betragen kann.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, kritisiert scharf die Praxis deutscher Autokonzerne: „In den USA zahlen dieselben Firmen hohe Strafen für die Überschreitung der Kraftstoffverbrauchsangaben, während sie in Deutschland weiterhin irreführende Angaben machen dürfen – und das mit Unterstützung aus dem Bundesverkehrsministerium.“ Resch verweist auf die jahrelangen überhöhten CO2-Emissionen als Hindernis für den Klimaschutz und als finanzielle Last für die Verbraucher, die auf die irreführenden Angaben vertrauen. „Es ist dringend notwendig, dass Deutschland ein System der unabhängigen Marktüberwachung nach US-Vorbild einführt,“ fordert Resch.
Die DUH belegte bereits im September 2020 anhand von Untersuchungen ihres Emissions-Kontroll-Instituts (EKI) bei vier Plug-In-Hybrid-Modellen erhebliche Überschreitungen der offiziellen Verbrauchsangaben. Ein Porsche Cayenne E-Hybrid etwa emittierte im Sport Plus Modus 500 g CO2/km – mehr als das Fünffache des seit 2020 geltenden EU-Grenzwerts. Auch der International Council on Clean Transportation hat bereits auf die problematische Bilanz von Plug-In-Hybriden hingewiesen, besonders wenn diese als Dienstwagen genutzt werden.
Die EEA-Daten beruhen auf der EU-Verordnung 2019/631, die den CO2-Ausstoß von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen regelt und den Herstellern vorschreibt, Realverbrauchsdaten zu melden. Die größten Abweichungen zeigen sich bei Plug-in-Hybriden: Während Porsche im Durchschnitt 10,6 l/100 km meldet, liegen andere Hersteller wie Mercedes und Audi ebenfalls weit über den offiziellen Angaben.